Baum- Pflanz- Challenge beim PSV

Nachdem uns der Bertsdorfer Skiverein bei der Baumpflanzchallenge auf Instagram als Nachfolger bestimmt hatte, waren wir nun an der Reihe, unsere Verpflichtung einzulösen, wenn wir uns daran beteiligen wollten.
Also wurde unsere kleine Aktion gut vorbereitet. Als erstes fuhr unser Jugendwart nach Leutersdorf in die Baumschule und organisierte ein Bäumchen. Es ist eine späte Apfelsorte ein „Kaiser Wilhelm“. Da noch ein paar Tage Zeit waren bis zum Pflanzen, wurde das Bäumchen gut im Graben gewässert. Samstagvormittag beim zentralen Vereinstraining schritten wir dann zur Tat. Etwa 30 Vereinssportler von Klein bis Groß hatten sich eingefunden und begleiteten die Zeremonie. Der genaue Pflanzort ist schon vorher bestimmt worden. Dann wurde gegraben und das Bäumchen bekam seinen neuen Standort.
Der Abteilungsleiter Ski betonte beim Setzen des Baumes das Motto von Martin Luther, der vor vielen Jahren sagte: „ Und wenn ich wüsste, das morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Und genau das taten wir. Auch in dem Glauben und der Hoffnung, dass nun unser Bäumchen noch viele Jahre in Frieden wachsen und gedeihen möge.
Wir pflanzen heute ein Apfelbäumchen hinter unser kleines Fußballfeld, wo schon zwei kleine Birnbäume um ihr Leben kämpfen. Ob wir sie irgendwann noch ernten können?
Wenn ich unsere Wälder rund herum betrachte, bietet sich mir ein sehr düsteres Bild. Auch wenn erst vor Kurzem der Journalist des Oberlausitzkuriers große Töne posaunte, dass unsere Wälder wieder gesund und auf einem guten Weg sind, ist die Wirklichkeit eine ganz andere. Totholz, Kahlschläge oder Wildwuchsflächen mit total zerstörten Wald und Wanderwegen. Vor allem bleibt Totholz stehen und viel zu junge, gesunde Bäume werden geschlagen. Von einem gesunden Wald ist da weit und breit nichts zu sehen. Welche Waldmärchenbrille er dabei aufhatte, kann ich nicht sagen. Aber mit der Realität hatte sein Bericht leider gar nichts zu tun.
Das bei Forstarbeiten in der jetzigen Jahreszeit auch Schaden entsteht, ist jedem klar. Aber das solch ein Schaden mit dieser schweren Technik immer wieder gemacht werden muss, leuchtet mir nicht ein. Das geht auch ganz anders, wenn man nicht immer nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Vor allem kann man diese Schäden auch wieder angemessen beheben.
Dabei habe ich das Lied: „Sagte mal ein Dichter“  von Holger Biege im Kopf: „ Warum denn noch Bäume pflanzen, viele vor der Zeit schon starben, irgendetwas standen sie im Weg… „
Wir pflanzten heute ein Bäumchen. Tausende dieser Artgenossen liegen auf den riesigen Holzhaufen auf den Polterplätzen im Wald. Wo nur wo nur ist da noch der Sinn?

V.H.                                                                                                              November 2025
Bilder

PSV Zittau e.V. Abteilung Ski